Georgi Davidov und GM Andrey Orlow teilen sich den Sieg
GRAFSCHAFT. Sieben Stunden Tennis, fünf Stunden Schach – die Teilnehmer an der 3. Westdeutschen Schachtennis-Meisterschaft wussten, was sie getan hatten. 16 Teilnehmer nahmen an der diesjährigen dritten Ausgabe des Kombiturnieres teil, das Körper und Geist gleichermaßen fordert. Am Samstag wurde ein Tennis-Vorrundenturnier über sieben Runden absolviert, am Sonntagvormittag endete die Vorausscheidung in einem ebenfalls über sieben Runden ausgespielten Schnellschachturnier.
Letztendlich hatten sich vier Teilnehmer hatten sich für die Finalspiele qualifiziert, darunter mit 10,0:4,0 Punkten auch der Titelverteidiger Georgi Davidov aus Rotenburg/Fulda. Ebenfalls hervorragende Leistungen sowohl im Schach als auch im Tennis zeigten Schach-Großmeister Andrei Orlov vom SV Gerresheim (10,5 P.) sowie zwei Spieler vom SC Diogenes Hamburg Christian Kalla (10,0) und Kai Schoenwolff (9,0). Alle vier Halbfinalisten hatten schon durch erfolgreiche Teilnahmen bei den Deutschen Meisterschaften in den vergangenen Jahren auf sich aufmerksam gemacht, die traditionell im Juli/August in Baden-Baden ausgetragen werden. Schoenwolff und Davidov hatten die 1. bzw. 2. Auflage der “Westdeutschen” bereits für sich entscheiden können. Mit Andrey Orlov war diesmal aber ein Schachgroßmeister in die Favoritenrolle geschlüpft.
Spannende Kombinations-Endspiele auf hohem Niveau waren also vorprogrammiert, so wurde auch den Ehrengästen schnell klar. Den Finalspielen wohnten bei die Herren Ingo Derz (Vertreter der Gemeinde Grafschaft als Träger der Schirmherrschaft), Dieter Kamptz (Tennisverband Rheinland), Karsten Loof (Schachverband Rheinland) und René Schell (Kreissparkasse Ahrweiler).
Man wünscht sich "Schönes Spiel" - und schon geht´s los
Den Zuschauern bot sich ein Novum, das den Charakter der Veranstaltung noch einmal besonders unterstrich: in allen Halbfinal- kämpfen siegen die jeweiligen Kontrahenten jeweils einmal - entweder im Schach oder im Tennis. So musste in allen Fällen die Feinwertung entscheiden, bei der derjenige den Sieg davon trug, die in “seiner” Sportart den klareren Sieg einfahren konnte.
Halbfinals:
Zunächst endete das Halbfinale Orlov-Schoenwolff 1:1 und selbst nach Feinwertung unentschieden (12:12). Den Ausschlag für den Einzug ins Finale gab der höhere Punktestand in den Vorturnieren zugunsten von Orlov. Etwas eindeutiger das Ergebnis in der Paarung Davidov-Kalla: Während Kalla das Schachspiel auf dem großen Gartenschach nur knapp gewinnen konnte, fiel das Tennismatch klar zugunsten von Davidov aus (40:26).
Finalspiele:
Im Finale um den Gesamtsieg wurde zunächst Schach gespielt. Großmeister Orlov gewann erwartungsgemäß die Partie und verbrauchte dazu nur eine Minute auf seiner Schachuhr: Sieg und 12 Bonuspunkte. Davidov (Tennis-LK 8!) war also gefordert, im Tennis ebenfalls klar zu gewinnen. Guten Mutes ging er in das Match - und noch vor Ablauf der 30-minütigen Spielzeit gab ein sich tapfer wehrender Andrei Orlov as Spiel verloren: Sieg und ebenfalls 12 Bonuspunkte für Davidov!
Siegerehrung (v.r.n.l.) Siegerduo Orlov / Davidov; 3. Platz Kalla / Schoenwolff. TCG-Vorsitzender Kaster
Das Reglement sah nun vor, beide zum Sieger der 3. Westdeutschen SchachTennis-Meisterschaften zu erklären. Damit wiederholte sich die Endspielsituation vom Vorjahr, als Davidov seinen Sieg mit Helmut Bürger (SC tS Polch) teilen musste.
Auch das Spiel um Platz endete mit einem Patt: Schoenwolff und Kalla belegten beide den dritten Platz
Plätze 5-16
Da das Turnier mit seinen 16 Teilnehmern nicht nur zahlenmäßig voll besetzt war, sondern auch eine Reihe ausnahmslos guter Spieler sich angemeldet hatten, wurden auf den Nebenplätzen auch die Ränge 5 bis 8 nach obigem Modus ausgespielt. Damit hatte die Hälfte aller Teilnehmer die Möglichkeit, sich bei allerdings sehr schwül-warmem Wetter in dem Kombi-Sport Schach und Tennis zu beweisen. Die weiteren Platzierungen: 5. Guido Stöhr (Koblenz); 6. Daniel Butscher (SG GW Dresden); 7. Jürgen Büchel (SV Huchem-Stammeln); 8. Helmut Bürger (SC TS Polch); 9. Dr. Horst-Peter Wagner (SC Cochem); 10. Paul Pfeifer (SC Nastätten); 11. Jürgen Kaster (TC Grafschaft); 12. Peter Wahl (Galgenen, CH); 13. Rainer Illing (Köln); 14. Dr. Martin Schaefer (SG Ennepe-Ruhr-Süd); 15. Team Gero Bongartz/Andrea Bongartz (SV Huchem-Stammeln); 16. Jürgen Kottemer (SC Heimbach-Weis/Neuwied - verletzungsbedingt aufgegeben).
Vereinsvorsitzender Jürgen Kaster zeigte sich als Veranstalter hochzufrieden mit dem Ablauf des Turnierwochenendes. Alle Teilnehmer hatten die lockere, freundschaftliche Atmosphäre besonders positiv herausgestellt und den Wunsch erklärt, dass das noch recht kleine Pflänzchen Schach-Tennis-Kombination weiter gedeihen möge. Dank der großzügigen Unterstützung mehrerer Sponsoren konnte jeder Teilnehmer an dem gut ausgestatteten Preisfonds teilhaben.
Weitere Eindrücke
Am Vorabend Simultanschach mit GM Andrei Orlov
3. Westdeutsche SchachTennis-Meisterschaft 2017 - Vorrunde Tennis
Rang | Teilnehmer | TWZ | Verein/Ort | Punkte | Buchh |
---|---|---|---|---|---|
1. | Davidov, Georgi | 2200 | SC Rotenburg | 6,5 | 29,5 |
2. | Kalla, Christian | 1900 | SC Diogenes | 5,0 | 30,5 |
3. | Stöhr, Guido | 1000 | VfR Koblenz | 5,0 | 28,0 |
4. | Büchel, Jürgen | 1700 | SV Huchem-Stamm. | 4,5 | 28,5 |
5. | Schoenwolff, Kai | 2300 | SC Diogenes | 4,5 | 27,5 |
6. | Wagner, Dr. Horst-P. | 1300 | SC Cochem | 4,0 | 22,5 |
7. | Bürger, Helmut | 1800 | SC TS Polch | 3,5 | 30,5 |
8. | Orlov, Andrei GM | 2400 | SV Gerresheim | 3,5 | 28,5 |
9. | Butscher, Daniel | 1400 | SC GW Dresden | 3,5 | 19,0 |
10. | Kaster, Jürgen | 2100 | TC Grafschaft | 3,0 | 24,0 |
11. | Pfeifer, Paul | 1500 | SC Nachstätten | 3,0 | 22,5 |
12. | Illing, Rainer | 1200 | ILT Köln | 3,0 | 21,5 |
13. | Kottemer, Jürgen | 1600 | SC Heimb.Weis-Nwd | 2,0 | 22,5 |
14. | Team Bongartz | 900 | SV Huchem-Stamm. | 2,0 | 17,0 |
15. | Schaefer, Dr. Martin | 1100 | SC Ennepe-Ruhr-S. | 1,5 | 20,5 |
16. | Wahl, Peter | 2000 | Galgenen | 1,5 | 19,5 |
Vorrunde Schach - Rangliste: Stand nach der 7. Runde
Rang | Teilnehmer | TWZ | Verein/Ort | Punkte | Buchh |
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1. | Orlov, Andrei GM | 2454 | SV Gerresheim | 7,0 | 25,0 |
2. | Kalla, Christian | 1974 | SC Diogenes | 5,0 | 29,0 |
3. | Schoenwolff, Kai | 1992 | SC Diogenes | 4,5 | 28,5 |
4. | Butscher, Daniel | 2035 | SG GW Dresden | 4,5 | 25,5 |
5. | Wahl, Peter | 1500 | Galgenen | 4,0 | 26,0 |
6. | Stöhr, Guido | 1200 | VfR Koblenz | 4,0 | 26,0 |
7. | Bürger, Helmut | 2020 | SC TS Polch | 4,0 | 21,5 |
8. | Büchel, Jürgen | 1822 | SV Huchem-Stamm. | 4,0 | 20,5 |
9. | Wagner, Dr. Horst | 1596 | SC Cochem | 3,5 | 31,0 |
10. | Davidov, Georgi | 1758 | SC Rotenburg | 3,5 | 25,5 |
11. | Schaefer, Dr, Martin | 1933 | SC Ennepe-Ruhr | 3,0 | 27,0 |
12. | Pfeifer, Paul | 1796 | SC Nastätten | 3,0 | 22,0 |
13. | Kaster, Jürgen | 2020 | TC Grafschaft | 3,0 | 20,0 |
14. | Illing, Rainer | 1200 | ILT Köln | 2,0 | 19,0 |
15. | Bongartz, Gero | 1200 | SV Huchem-Stamm. | 1,0 | 23,0 |
Zwischenrunde
Spieler 1 | - Spieler 2 | Tennis: | Schach: | Vorrunde: |
---|---|---|---|---|
Orlov | - Schoenwolff | 12 | -12 | 10,5:9,0 |
Davidov | - Kalla | 12 | -1 | |
Stöhr | - Bürger | -4 | 10 | |
Büchel | - Butscher | 6 | -12 |
Endrunde
Spieler 1 | - Spieler 2 | Tennis: | Schach: | Rang 1 | Rang 2 |
---|---|---|---|---|---|
Orlov | - Davidov | -12 | 12 | 1 geteilt | 1 geteilt |
Kalla | - Schoenwolff | 7 | -7 | 3 geteilt | 3 geteilt |
Stöhr | - Butscher | - | - | 5 | 6 |
Bürger | - Büchel | 12 | 6 | 8 | 7 |